Arlo Pro 3 im Test

Mit der Arlo Pro 3 schließt Arlo die doch recht große Lücke zwischen der mittlerweile zwei Jahre alten Arlo Pro 2 und der im letzten Jahr auf den Markt gekommenen Arlo Ultra. Hier im Test der Arlo Pro 3 erfährst du, welche neuen Funktionen die dritte Generation der Arlo Pro anbietet und wo im Vergleich zur Arlo Ultra Abstriche gemacht werden müssen.

Bei der Arlo Pro 3 handelt es sich um die konsequente Weiterentwicklung der Pro-Serie, also der kleinen, akkubetriebenen Sicherheitskameras, die sich überaus großer Beliebtheit erfreuen.

Schaut man sich die Spezifikation der Arlo Pro 3 an, handelt es sich deutlich eher um die kleine Schwester der Arlo Ultra, als um den großen Bruder der Arlo Pro 2. Ultra und Pro 3 liegen auf dem Papier so dicht beieinander, dass man schon genau hinschauen muss, wo eigentlich die Unterschiede sind. Der Test der Arlo Pro 3 soll dabei helfen…

 Arlo Pro 2Arlo Pro 3Arlo Ultra
Auflösung (max)1080p2k4k
Sichtfeld130°160°180°
Bewegungssensor1x 100°1x 130°2x 150°
Integrierte Sirene-++
LED-Flutlicht-++
Auto Track & Zoom-++
SpeicherortCloud
USB-Speicher
Cloud (Abo)
USB-Speicher
Cloud (Abo)
USB-Speicher
StromversorgungSolar-Panel
Akku
Solar-Panel
Akku
Solar-Panel
Akku
WLAN2,4 GHz (proprietär)2,4 GHz (proprietär)2,4 GHz (proprietär)

Unboxing und Verpackungsinhalt

Die Arlo Pro 3 wird in einer relativ kleinen Verpackung aus Karton vertrieben. Ähnlich wie bei der Arlo Ultra sind die Zeiten übermäßig großer Verpackungen – wie seinerzeits bei Netgear – vorbei. Der Karton der Arlo Pro 3 scheint gerade so groß dimensioniert zu sein, wie es der Verpackungsinhalt erfordert.

Arlo Pro 3 - Verpackung

Arlo Pro 3 – Verpackung

In der Verpackung begegnet man zunächst den beiden Kameras des hier getesteten 2er-Sets in der Farbe Weiß. Mittlerweile bietet Arlo die Kameras nämlich auch in einer schwarzen Variante an.

Anders als auf den Bildern zu sehen, sind die Kameras noch einmal durch eine Folie vor Transportschäden geschützt.

Arlo Pro 3 - 2er-Set

Arlo Pro 3 – 2er-Set

Unter den Kameras befindet sich der restliche Verpackungsinhalt:

  • SmartHub Basisstation + Netzteil
  • Ethernet-Netzwerkkabel
  • Akku / Akkus
  • Magnetisches Ladekabel + USB-Netzteil
  • Montagezubehör
  • Kurzanleitung

In Summe befindet sich im Karton alles, was gebraucht wird, um mit der Arlo Pro 3 sofort loszulegen.

Erster Eindruck

Mit der Ausgründung der einstigen Marke Arlo in ein eigenständiges Unternehmen mag sich vielleicht die Unternehmensstruktur geändert haben, an der Qualität der Verarbeitung hingegen hat sich wenig getan – und zwar im positiven Sinne. Die Arlo Pro 3 hinterlässt wie ihre Vorgänger einen hervorragenden Eindruck, was die Verarbeitung angeht.

Arlo Pro 3 vs. Arlo Ultra

Arlo Pro 3 vs. Arlo Ultra

Das hochglänzend-weiße Gehäuse aus Kunststoff scheint wie aus einem Guss. Einzig eine kleine, dünne Naht lässt auf zwei Hälften schließen. Genaueres lässt sich aber nicht sagen, weil nirgends Spaltmaße auftreten, die groß genug sind, um als relevant durchzugehen.

Im starken Kontrast zum weißen Gehäuse steht die schwarze Front der Kamera. Hier hat Arlo neben dem Objektiv das LED-Flutlicht, die Infrarot-LEDs zur Nachtsicht, den Bewegungssensor, das Mikrofon und den Lautsprecher für die Sirene bzw. 2-Wege-Audioübertragung verbaut.

Arlo Pro 3 vs. Arlo Ultra

Arlo Pro 3 vs. Arlo Ultra

Die wenigen Unterschiede zwischen Arlo Ultra und Arlo Pro 3 betreffen die Aufteilung der Kamerafront, sowie die Objektivlinse. Aufgrund des größeren Blickwinkels von bis zu 180° steht die Linse der Arlo Ultra ein Stück aus dem Gehäuse heraus. Bei der Arlo Pro 3 reicht eine flachere Bauweise.

Auf der Rückseite befindet sich 1/4″-Schraubgewinde. Dank der Standardgröße finden sich viele Befestigungsmöglichkeiten, die sich das Schraubgewinde zunutze machen.

Auf der Unterseite der Arlo Pro 3 befindet sich der Ladeanschluss mit Magnethalterung, sowie ein Knopf zum Öffnen des Akkufachs. Verglichen mit den älteren Arlo-Produkten klappt das Akkufach nicht mehr auf, sondern ist als Einschub realisiert, so dass man durch Knopfdruck die äußere Hülle der Arlo Pro 3 abstreift.

Arlo Pro 3 - Öffnen des Akkufachs

Arlo Pro 3 – Öffnen des Akkufachs

Arlo Pro 3 - Akkufach (geöffnet)

Arlo Pro 3 – Akkufach (geöffnet)

Arlo Pro 3 - Akku

Arlo Pro 3 – Akku

Beim Akku greift Arlo auf den Lithium-Polymer-Akku zurück, der erstmalig bei der Arlo Ultra verbaut wurde. Der Vorteil liegt auf der Hand, mit 4800 mAh ist die Kapazität des Akkus fast doppelt so groß, wie die 2440 mAh Lithium-Ionen-Akkus, die in Pro, Pro 2 und dem Security Light zum Einsatz kommen.

Aufgrund der gleichen Bauform können die Akkus von Arlo Ultra und Pro 3 untereinander getauscht werden. In die älteren Modelle passen die Akkus hingegen nicht. Immerhin lassen sich die USB-Netzteile zum Laden weiterverwenden, weil alle Arlo Pro-Netzteile den gleichen Ladestrom anbieten.

Arlo Pro 3 - Magnetischer Ladeanschluss

Arlo Pro 3 – Magnetischer Ladeanschluss

Das per Magnet gehaltene Ladekabel zählt zu den besseren Lösungen am Markt, weil es ohne Suche nach der richtigen Ausrichtung am Gehäuse der Arlo Pro 3 anhaftet und das auch so kraftvoll tut, dass ein Bewegen der Kamera nicht sofort dafür sorgt, dass das Ladekabel nicht mehr in Position ist.

Einrichten der Arlo Pro 3

An der Einrichtung der Kameras hat Arlo seit einiger Zeit nichts geändert. Brauchte es auch nicht, denn der Einrichtungsprozess ist seit Anbeginn sowohl über die App, als auch über die Web-Oberfläche zielführend und nutzerorientiert strukturiert.

Als Neukunde braucht es zwingend ein Nutzerkonto bei Arlo. Das ist kostenlos und innerhalb von zwei Minuten eingerichtet. Danach führt die App schrittweise durch das Hinzufügen der Kamera zum Nutzerkonto. Mit abschließendem Firmware-Update hat die Einrichtung einer Kamera ca. 10 Minuten gedauert. Der größte Teil entfällt dabei auf das Firmware-Update.

Funktionsumfang

Abgesehen von der Auflösung und dem Sichtfeld unterscheiden sich Pro 3 und die größere Arlo Ultra wenig voneinander. In Bezug auf die Funktionen gleichen sich die Kameras sogar. So finden sich alle Informationen zum Funktionumfang detailliert im Testbericht zur Arlo Ultra.

Spannender ist ein Blick auf die Zusatzfunktionen, die Arlo im Rahmen seiner Premium-Dienste anbietet und die kürzlich eine Überarbeitung erfahren haben.

Cloud-Dienste: Standard und Premium

Arlo bietet seit jeher das kostenlose Speichern der aufgenommenen Daten in der Cloud an. Für die Pro 3 gilt das nicht mehr uneingeschränkt:

  • Arlo Smart (Premier: 2K / Elite: 4K)

    Sollen die Aufzeichnungen der Arlo Pro 3 in der Cloud gespeichert werden, braucht es ein (monatliches bzw. jährliches) Abo des Premium-Dienstes „Arlo Smart“. Das Abo, das es in den zwei Ausprägungen Arlo Smart Premier und Arlo Smart Elite gibt, erlaubt die Speicherung hochauflösender Aufnahmen für 30 Tage. Die Preise richten sich nach der Anzahl unterstützter Kameras:

     Arlo Smart PremierArlo Smart Elite
    max. Auflösung2K4K
    Aufbewahrungsdauer30 Tage30 Tage
    Bis zu 5 Kamera8,99 € / Monat13,99 € / Monat
    Einzelkamera2,79 € / Monat4,49 € / Monat

    Arlo Smart umfasst neben dem Speichern hochauflösender Videos in 2K / 4K auch die intelligenten Funktionen zur Erkennung von Personen, Tieren und Paketen, sowie die damit verbundenen Benachrichtigungen.

  • Ohne Abo

    Ohne Abonnement fällt bei der Pro 3 und der Arlo Ultra die Speicherung der Aufzeichnungen in der Cloud komplett weg. Es sind nicht nur die hochauflösenden Aufnahmen, die nicht gespeichert werden. Selbst heruntergerechnet werden Aufnahmen nicht in der Cloud aufbewahrt. Für die älteren Modelle Pro, Pro 2, die Q-Modelle, Go und Arlo Baby erfolgt die Speicherung in der Cloud auch ohne Abo für bis zu 7 Tage.

Weil mit Pro 3 und Ultra das Speichern auf lokalen Speichermedien möglich ist, ist die Entscheidung nachvollziehbar und fällt nur mittelmäßig ins Gewicht. Die älteren Modelle hingegen sind ohne Cloud-Dienste nicht sinnvoll nutzbar. Gerade denen, die sich um die Daten im Internet sorgen, kommt Arlo mit dieser Lösung entgegen.

Um die Vorzüge von Arlo Smart testen zu können, liegt jeder Arlo Pro 3 ein 3-monatiges Testpaket bei. Somit kann jeder für sich prüfen, ob das Ablegen der Daten in der Cloud wirklich notwendig ist.

Bildqualität

An vorderster Stelle steht bei Sicherheitskameras für viele die Bildqualität. Das dürfte bei der Pro 3 nicht anders sein und zumindest auf dem Papier hat das neue Modell mit dem 2K-Sensor durchweg gute Chancen, der Konkurrenz zu enteilen. Gleichzeitig muss sich die Pro 3 mit dem Top-Modell Arlo Ultra messen, dessen 4K-Sensor die doppelte Auflösung verspricht.

Wie bei jedem Kameratest darf bei den nachfolgenden Bildern nicht vergessen werden, dass die Kamera zwar mit 2K auflöst, die Bilder hinsichtlich Detailgrad und Schärfe nicht dem entsprechen, was z.B. Smartphones zu leisten im Stande sind. Das ist vor allem dem Akkubetrieb der Kameras geschuldet. Das manchmal mehr Leistung möglich ist, als auf den ersten Blick erscheint, wird im Folgenden deutlich.

Sichtfeld von bis zu 160°

Die Arlo Pro 3 bietet Aufnahmen in drei verschiedenen Sichtfeldern an:

NameSichtfeld
Weitwinkel160°
Standard125°
Vollduplex110°

Mit max. 160° fällt das Sichtfeld der Pro 3 deutlich größer, als das Sichtfeld des Vorgängers Pro 2 aus. Zwar ist es auch 20° kleiner, als das der Arlo Ultra, fällt jedoch subjektiv weniger stark auf. Der abgedeckte Bildausschnitt sollte für die allermeisten Aufstellorte völlig ausreichend sein.

Selbst mit Perspektivkorrektur ist ein Fisheye-Effekt erkennbar. Dieser tritt jedoch bei Weitem nicht so stark auf, wie beim 180°-Sichtfeld des Top-Modells.

Leider ist es nicht möglich, die Bildausschnitte von Arlo Pro 2, Pro 3 und Ultra übereinander zu legen, wie es noch beim Test der Arlo Ultra möglich war. Zu unterschiedlich sind die Perspektiven untereinander, um eine sinnvolle Vergleichbarkeit zu ermöglichen.

Aufnahmen mit 2K-Auflösung

Der Test der Arlo Ultra förderte ein wesentliches Ärgernis zutage: Zwar wurden die 4K-Aufnahmen der Arlo Ultra beworben, wirklich nutzbar war die hohe Auflösung jedoch nur im Livestream (im selben Netzwerk, wie die App). Das lokale Speichern hat technisch zwar funktioniert, die Handhabung war aber weit weg von Kundenorientierung. Das Speichern von hochauflösenden Aufzeichnungen in der Cloud hingegen war ohne kostenpflichtiges Abo von Arlo Smart nicht möglich.

Arlo hat jedoch nachgebessert, so dass das Speichern von 2K- und 4K-Videos (nur Ultra) auf folgenden zwei Wegen erfolgen kann:

  • Speichern auf lokales Speichermedium

    Um hochauflösende Aufzeichnung lokal zu speichern, braucht es ein Speichermedium, das an den SmartHub angeschlossen wird. War das bei der Arlo Ultra noch eine Micro-SD-Karte, verfügt der SmartHub der Pro 3 über einen normalen USB-Anschluss, so dass USB-Sticks und Festplatten angeschlossen werden können.

    Wirklich sinnvoll ist die lokale Speicherung jedoch erst seit Januar 2020, weil ein Update der App den Zugriff auf die lokalen Daten erlaubte.

    Vorher hieß es: SD-Karte aus dem SmartHub entfernen und mittels Lesegerät am PC oder Mac auslesen.

    Diese Zeiten sind vorbei. Auf die lokalen Daten kann jedoch nur über die App aus dem selben Netzwerk heraus zugegriffen werden.

  • Speicherung in der Cloud als Premium-Dienst

    Wer die hochauflösenden Videos zwingend in der Cloud ablegen möchte, muss weiterhin das monatlich kündbare Abonnement Arlo Smart Premier buchen. Dabei entstehen Zusatzkosten, die sich nach der Anzahl der Kameras richten.

Mit dem komfortablen Zugriff auf die lokal abgelegten Daten hat Arlo den seinerzeit größten Kritikpunkt der Arlo Ultra beseitigt. Für viele sollte die Buchung von Arlo Smart Premier nur noch in Ausnahmefällen notwendig sein, z.B. wenn über das Internet auf die Aufzeichnungen zugegriffen werden soll. Das funktioniert nämlich nur über die App und auch nur dann, wenn App und SmartHub im selben Netzwerk unterwegs sind.

Bildqualität der Arlo Pro 3 im Vergleich

Mit der max. Auflösung von 2560 x 1440 (2K) platziert Arlo die Pro 3 genau zwischen Pro 2 und Ultra. In den meisten Situationen sollte das völlig ausreichen, denn die 4K-Auflösung der Ultra kommt selten zur vollen Geltung. Die Kompressionalgorithmen sorgen auf der einen Seite zwar dafür, dass die Datenmengen verhältnismäßig gering ausfallen, dafür auf der anderen Seite auch die Bildqualität nicht an das „4K“ heranreicht, die den meisten Nutzern zunächst vor Augen schwebt.

Um einordnen zu können, was die Arlo Pro 3 zu leisten im Stande ist, muss man aber ein bisschen genauer hinschauen.

Arlo Pro 3 - Bildqualität

Arlo Pro 3 – Bildqualität

Das obige Bild zeigt die Bildqualität der Arlo Pro 3. Es handelt sich jedoch um die Aufnahme eines Standbildes. Im Grunde also um ein Foto und damit um eine Funktion, die Arlo bei keiner seiner Kameras anbietet. Zwar können Einzelaufnahmen aus dem Livestream angefertigt werden, deren Bildqualität dann ebenfalls der starken Videokompression unterworfen ist.

Die Aufnahme zeigt ein durchweg hochauflösendes Bild. Eines, dessen Qualität für eine akkubetriebene Sicherheitskamera als herausragend bezeichnet werden kann. Die gleiche Aufnahme wirkt deutlich schlechter, wenn die Aufnahme über den Livestream der Kamera angefertigt wird. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn der Livestream muss das Bildmaterial stark komprimieren, um Bandbreite und damit Akkuverbrauch zu sparen.

Arlo Pro 3 - Bildqualität (Livestream)

Arlo Pro 3 – Bildqualität (Livestream)

Viele Details fallen der Datenkomprimierung des Livestream zum Opfer. Ob es technisch möglich ist die zu dem Zeitpunkt der Einzelaufnahme am Bildsensor vorliegenden Bilddaten zu nutzen, lässt sich schwer sagen. Am Bildsensor liegen die Informationen natürlich zu jeder Zeit ohne Qualitätsverlust vor.

Auffällig ist, dass Bildbereiche mit hohen Kontrasten trotz Datenkompression weiterhin sehr gut ausgelöst dargestellt werden. Bildbereiche mit wenig Kontrasten neigen nach der Kompression eher zu Pixelmatsch. Die Arlo Pro 3 scheint hier auf andere und vor allem stärkere Kompressionalgorithmen zurückzugreifen, als das bei der Pro 2 und der Arlo Ultra der Fall ist.

Vergleich Bildqualität - Pro 2 vs. Pro 3 vs. Ultra

Vergleich Bildqualität – Pro 2 vs. Pro 3 vs. Ultra

Im Vergleich der Arlo Pro-Generationen zeigt sich, dass die Arlo Ultra ihrem Ruf als Top-Modell gerecht wird. Das Bild weist in nahezu allen Bereichen einen hohen Detailgrad auf. Anders sieht es bei der Arlo Pro 3 aus: Die Äste des Baumes sind sehr gut aufgelöst und gezeichnet, im Rasen und am Gartenhäuschen zeigen sich hingegen die Auswirkungen der Videokompression am stärksten. Interessanterweise fällt der Pixelmatsch bei der Arlo Pro 2 geringer aus und dennoch ist der Gesamteindruck weniger überzeugend, als bei der Arlo Pro 3.

Vergleich Bildqualität - Pro 2 vs. Pro 3 vs. Ultra

Vergleich Bildqualität – Pro 2 vs. Pro 3 vs. Ultra

Letztlich findet sich die Arlo Pro 3 hinsichtlich der Bildqualität zwischen Pro 2 und Ultra – also genau dort, wo Arlo sie auch platzieren wollte. Leider ist der Abstand zwischen Arlo Pro 3 und Arlo Ultra größer, als zwischen Pro 2 und Pro 3. Unter Umständen kann Arlo hier noch ein bisschen aus den Kameras etwas herausholen. Das Potential ist auf jeden Fall vorhanden.

Hoher Dynamikumfang dank HDR

Die Möglichkeit Aufnahmen mit HDR (High Dynamic Range) anzufertigen, hat die Pro 3 vom Top-Modell Arlo Ultra geerbt. Durch Bildoptimierungen wird der Dynamikumfang erhöht, d.h. Details sind in Bildbereichen auch dann noch sichtbar, wenn sie normalerweise aufgrund überblendet oder „abgesoffen“ wären.

Wenn das Feature aktiviert ist, sorgt das zwar für etwas flaue Farben im Bild, aber selbst Bildbereiche mit hohen Kontrasten sind gut zu erkennen. Ganz gut lässt das sich in nachfolgendem Bild erkennen, das gegen die tiefstehende Sonne aufgenommen wurde. Ohne HDR wäre entweder der Vordergrund zu erkennen gewesen, der Himmel hingegen eine übersteuerte, weiße Fläche oder aber die Strukturen des Himmels wären erkennbar gewesen, die Details im Vordergrund wären im Schwarz abgesoffen.

Arlo Pro 3 - Hoher Kontrastumfang

Arlo Pro 3 – Hoher Kontrastumfang

Zwar wirken die Aufnahmen ein bisschen flauer, weil die Kontraste weniger stark ausfallen, die Details der unterschiedlichen Bildbereiche bleibt aber erhalten.

Nachtsicht in Schwarz-Weiß und Farbe

Dank eines kleinen LED-Flutlichts oberhalb des Objektivs kann die Arlo Pro 3 die Nacht zum Tag machen. Wunsch und Realität liegen aber ein ganzes Stück auseinander. Die zwei kleinen LED reichen zwar aus, um die Szenerie derart zu erhellen, dass der Bildsensor Farben sinnvoll erkennen kann, der Qualität ist das aber nicht zuträglich. Jedenfalls nicht bei der Pro 3.

Arlo Pro 3 - Nachtsicht

Arlo Pro 3 – Nachtsicht

Bei der Nachtsicht macht sich die starke Datenkompression noch einmal mehr bemerkbar. Diese finden an den lichtschwachen Aufnahmen offenbar Gefallen und meinen eine ganze Menge an Einsparpotential zu erkennen. Das Ergebnis der farbigen Aufnahmen dank LED-Flutlichts sind schlecht. Jedenfalls, wenn man Gewinn an Farbe und Verlust an Kontrast und Details gegenüberstellt. Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen hingegen liefern ein gutes Bild.

Fazit – Arlo Pro 3 Test

Verglichen mit der Arlo Pro 2 schafft es der Hersteller die kabellose WLAN-Sicherheitskamera in allen Belangen zu verbessern. Da ist zum einen die in der Gesamtbetrachtung bessere Bildqualität, auch wenn sich einzelnen Bildausschnitten finden, in denen die Arlo Pro 3 nicht restlos zu überzeugen weiß.

Die Vielzahl von Funktionen bietet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, die vielleicht nicht von jedem in Anspruch genommen werden, die man bei der Konkurrenz aber suchen muss. Die smarten Funktionen hinterlassen eher einen gespaltenen Eindruck: Die Motiverkennung funktioniert in der Regel gut, könnte aber noch sinnvoller integriert sein. Hier besteht die Hoffnung, dass Arlo an der steten Verbesserung weiterarbeitet.

Für ca. 600 € ist das Set bestehend aus 2 Kameras und SmartHub kein Schnäppchen. Gerade Produkte aus Fernost versprechen ähnliche Funktionen zu einem deutlich günstigeren Preis. Es zeigt sich aber leider schnell, das Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander liegen. In der Qualität (Produkt, Support, Gewährleistung) sind oft Welten dazwischen, so dass der Preis für die Arlo Pro 3 durchaus hoch, aber fair ist. Die Straßenpreise sollten mittelfristig fallen, denn das Top-Modell Arlo Ultra ist bei Amazon für ca. 75 € (Stand: 01/2020) mehr erhältlich und für den vergleichweise geringen Auspreis aktuell das noch bessere Modell.

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