Arlo Security Light im Test
Mit dem Arlo Security Light baut das US-Unternehmen, das mittlerweile nicht mehr zu Netgear gehört, sein Produktportfolio rund um die Sicherheit im und ums Haus weiter aus. Beim Security Light handelt es sich um eine wetterfeste LED-Lampe mit eingebautem Bewegungssensor, der das Licht bei Bedarf einschaltet. Das Produkt kann aber noch mehr. Was, habe ich mir im Arlo Security Light Test angeschaut.
Kurzportrait
Das Security Light von Arlo ist eine LED-Lampe mit Bewegungssensor, die für zusätzliche Sicherheit ums Heim sorgen soll – losgelöst als Beleuchtungslösung oder in Kombination mit Arlo Kameras. Die Eckdaten des Produktes sind:
- LED-Lampe mit weißem / farbigen Licht (bis zu 400 Lumen)
- Bewegungssensor (ca. 7m Reichweite)
- Helligkeitssensor
- Wetterfest nach IP65
- Akkubetrieb
- App-Steuerung (u.a. Remote-Zugriff / Zeitpläne)
- Integration in Amazon Alexa und IFTTT
Unxboxing und Lieferumfang
Arlo vertreibt das Security Light System in einer relativ großen Verpackung mit dem bekannten Farbschema aus Grün und Weiß.
Da Arlo das Produkt sowohl mit einer Lampe, als auch mit bis zu drei Lampen vertreibt bin ich nicht sicher, ob der Platz bei den umfangreicheren Variante nicht besser genutzt wird. Gemessen am Verpackungsinhalt des 1er-Sets ist die Verpackung wirklich groß dimensioniert, auch wenn sich in ihr nur folgende Dinge finden:
- Arlo Security Light
- Arlo Security Light Bridge
- USB-Ladekabel
- USB-Netzteil
- Wiederaufladbarer Akku
- Stativ + Montagematerial
- Kurzanleitung / Produkthinweise
Ich glaube, wenn man wollte, dann könnte man die Verpackung auf rund die Hälfte der Größe reduzieren. Fairerweise muss man sagen, dass der Platz für die zahlreichen Informationen in unterschiedlicher Sprache etwas eng werden würde.
Gewohnt gut und sicher ist das Produkt dennoch verpackt und es braucht schon ein bisschen Kraft, um die LED-Lampe aus der Umverpackung zu befreien. Lieber so, als dass am Ende das Produkt beim Transport Schaden nimmt.
Ein kleiner Haufen an Verpackungsmüll bleibt am Ende aber dennoch über. Immerhin ist das meiste Material aus Karton oder Papier und nur die Umverpackung der Security Light selbst ist aus Kunststoff.
Erster Eindruck
Die Arlo Security Light ist eine etwa faustgroße akkubetriebene LED-Lampe. Passend zum restlichen Look-and-Feel der Arlo-Produkte ist das Security Light ebenfalls in einem Äußeren aus glänzend-weißem Kunststoff.
Auf der Vorderseite befinden sich Helligkeits- und Bewegungssensor, viel wichtiger aber noch die eigentliche LED-Lampe. Diese besteht aus acht weißen, und vier mehrfarbigen Dioden. Ein kleiner Reflektorschirm sorgt für eine sinnvolle Verstärkung des Lichts nach vorne.
Auf der Rückseite des Arlo Security Light befindet sich das Akkufach und das Gewinde zur Befestigung des kleinen Statives.
Geschützt durch eine Silikonandeckung befindet sich auf der Unterseite ein Mikro-USB-Anschluss zum Einstecken des Ladekabels.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich bei den Berichten zu den einzelnen Netgear- / Arlo-Produkten wiederhole: Das Produkt hinterlässt einen sehr guten ersten Eindruck. Die Verarbeitung scheint grundsolide zu sein. Die erkennbaren Spaltmaße sind gewollt, aber zu jeder Zeit gleichmäßig und gering. Das darf auch gar nicht anders sein, möchte Arlo seinem Anspruch einer wetterfesten (IP65) Außenbeleuchtung gerecht werden.
Neben dem Anschluss für das USB-Ladekabel ist auch das Akkufach mit einer Gummilippe gegen das Eindringen von Feuchtigkeit geschützt. Selbst etwas gröbere Umgang durch die Kinderhände meiner Tochter konnte dem Security Light nichts anhaben. Da wackelt und klappert nichts und der Deckel über dem Akkufach sitzt bombenfest.
Inbetriebnahme und Einrichtung
Die Arlo Security Light in Betrieb zu nehmen ist nicht sonderlich schwer, unterscheidet sich aber vom gewohnten Prozedere älterer Arlo-Produkte ein wenig.
Dreh- und Angelpunkt bleibt weiterhin die Arlo-App, die es für Android und iOS kostenfrei vom Hersteller gibt. Statt der Einrichtung einer Kamera wählt man einfach das Security Light und durchläuft dabei folgende Schritte:
Inbetriebnahme Arlo Security Bridge
- QR-Code auf der Rückseite der Bridge einscannen
- Bridge in Steckdose stecken
- Eintragen der WLAN-Zugangsdaten
- Firmware-Update
Inbetriebnahme Arlo Security Light
- QR-Code auf der Innenseite des Akkufachs einscannen
- Akku einsetzen
- Security Light und Bridge koppeln
- Namen vergeben
Damit das Security Light ordentlich funktioniert, muss es in Reichweite der Bridge bleiben. Um das sicherzustellen bietet Arlo eine Hilfsfunktion zur Positionierung an: Bewegt man sich innerhalb der Reichweite der Bridge leuchtet die LED-Lampe grün. Verlässt man die Reichweite der Bridge, leuchtet die Lampe rot.
Nach der Installation befindet sich das Security Light auf dem Dashboard der App bzw. der Web-Anwendung wieder und kann von hier aus weiter konfiguriert bzw. ein- und ausgeschaltet werden. Erfreulich ist, dass die Security Lights nicht als Arlo-Geräte im Sinne des kostenfreien/-pflichtigen Abomodells zählen. Es können je nach Plan weiterhin fünf, zehn oder zwanzig Kameras genutzt werden, unabhängig von der Anzahl verwendeter Security Lights.
Sinn und Unsinn der Bridge
Verschließen tut sich mir das Konzept der Bridge ein wenig. Keine Frage – wenn das Arlo Security Light mein erste Arlo Produkt wäre, bräuchte es die Bridge, um eine Verbindung mit dem WLAN herzustellen. Zwar könnte das im Prinzip das Security Light auch selbst, die Verbindung würde aber auf Dauer die begrenzte Akkuleistung strapazieren. So ist es die Bridge, die dank dauerhafter Stromversorgung die Kommunikation mit dem WLAN übernimmt und die Befehle der App per Bluetooth Smart an die LED-Lampe weitersendet.
Offen bleibt aber, warum sich das Security Light nicht mit einer bestehenden Arlo-Basisstation verbinden kann. Schaut man sich ein bisschen in den Foren um, beschäftigt diese Frage tatsächlich viele Nutzer. Zurecht wie ich denke, denn bisher haben sich alle Produkte problemlos in das Ökosystem „Arlo“ eingebettet. Die Bridge fordert somit nicht nur einen weiteren Steckdosenplatz, sondern weicht auch das bestehende Ökosystem auf.
Wie gesagt, es betrifft nur jene die bereits eine Arlo-Basisstation ihr Eigen nennen. Das dürfte aber nicht wenige sein, die sich mit dem Kauf eines Security Lights beschäftigen. Es bleibt somit zu hoffen, dass Arlo in Zukunft eine Basisstation auf den Markt bringt, die sowohl mit den Kameras, als auch mit den Security Lights sprechen kann.
Trotz der Kritik ist das Einrichten des Security Lights leicht gemacht und in kurzer Zeit erledigt. Jederzeit weiß die Arlo-App die notwendigen Schritte zu bebildern, zu beschreiben und im Fehlerfall Unterstützung anzubieten.
Neben der Kritik an der Hardware bleibt auch die Arlo-App die gewohnte Qualität an zwei Stellen schuldig:
- Bei der manuellen Eingabe der WLAN-Zugangsdaten zeigen sich die Inhalte plötzlich in Englisch. Also ein Teil zumindest. Erfolgskritisch ist es nicht, wenn man in der Schule ein wenig im Englischunterricht aufgepasst hat. Auffallen tut es dennoch.
- Obwohl während der Einrichtung der Bridge die Firmware bereits auf den aktuellen Stand gebracht wurde, zeigt das Dashboard der Arlo-App die Notwendigkeit eines Firmware-Updates an. Dieses lässt sich in Folge aber nicht mehr ausführen, offenbar weil sich bereits die aktuellste Version auf dem Gerät befindet. Ein Neustart der Arlo-App sorgt hier für Entspannung.
Funktionsumfang
Vielleicht ist es nicht zwingend notwendig, der Vollständigkeit halber dennoch wichtig: Das Arlo Security Light ist eine LED-Leuchte, die sich dank integrierten Bewegungssensors bei Erkennung einer Bewegung einschaltet und nach einer bestimmten Zeit wieder erlischt.
Einstellbar ist dabei die Helligkeit bzw. die Dunkelheit ab der das Security Light überhaupt in Aktion treten soll. Die Möglichkeit den Lichtstrahl hinsichtlich seiner Breite anpassen zu können, möchte ich ein wenig geschummelt nennen, denn es werden im Modus „Fokus“ nur vier der acht weißen LED genutzt. Dadurch scheint die Ausleuchtung weniger in Breite zu gehen. Ein wirkliches, optisches Fokussieren ist dies nicht.
Das alles wäre dennoch gewiss zu wenig, um die UVP von 159,99 EUR aufzurufen – auch wenn es sich um eine akkubetriebene Lösung handelt. Folglich kann die Lösung mehr.
Helligkeit, Farben und Verhalten
Da das LED-Licht aus acht weißen und vier mehrfarbigen Dioden besteht, kann das Arlo Security Light nicht nur weißes Licht, sondern auch farbiges Licht produzieren. Der Betrieb der Dioden ist jedoch nur exklusiv möglich, d.h. entweder das Gerät strahlt weißes oder eben farbiges Licht ab. Das Mischen von weißem und farbigem Licht, um z.B. Pastelltöne zu erzeugen ist nicht möglich.
Auch hinsichtlich der Farbtemperatur können beim weißen Licht keine Änderungen vorgenommen werden, es wirkt eher kalt. Das farbige Licht zeigt sich aufgrund des fehlenden weißen Lichts stets sehr kräftig.
Die Einstellungen der Lichtstärke, der Lichtfarbe(n) sowie des Verhaltens können für ein manuelles Einschalten über die App und das regelbasierte Einschalten (z.B. über den Bewegungssensor oder eine Kamera) getrennt voneinander vorgenommen werden.
Manuelle Steuerung
Die Einstellungen für die manuelle Steuerung gelten immer dann, wenn das Security Light über die App „manuell“ angeschaltet wurde. Dann stehen folgende Optionen zur Verfügung
- Helligkeit (0-100 Prozent)
- Dauer
- 5 Minuten
- 10 Minuten
- 20 Minuten
- 30 Minuten
- 60 Minuten
- Immer An
- Lichtfarbe
- Weiß
- 1 Farbe
- 3 Farben mit Wechel nach 2, 4, 8 oder 10 Sekunden
- Blinklicht
- Aus
- Langsam
- Schnell
Regelbasierte Steuerung
Für das regelbasierte Einschalten können andere Einstellungen vorgenommen werden. Im Wesentlichen gleichen sich die Optionen, alleinig die Beleuchtungsdauer ist mit 3-120 Sekunden deutlich kürzer, als beim manuellen Einschalten der Lampe.
Kombinieren von Arlo Kameras und Arlo Security Light
Deutlich interessanter als die alleinige Beleuchtungsfunktion mit Bewegungsmelder ist das Kombinieren von Security Light und Arlo Kamera. Dabei kann die Bewegungserkennung einer Kamera dazu genutzt werden, das Security Light zu aktivieren. Natürlich funktioniert das ganze auch umgekehrt, so dass beim Erkennen einer Bewegung durch die Lampe eine Kamera aktiviert werden kann.
Für beide Möglichkeiten finden sich sinnvolle Anwendungsfälle. So kann z.B. ein Security Light bereits die Aufzeichnung durch eine Arlo Kamera auslösen, wenn diese von der Bewegung noch gar nichts mitbekommen hat. Die 1-2 Sekunden Verzögerung beim Aufnahmebeginn lassen sich somit wirkungsvoll kompensieren.
Nicht zwingend muss das Licht der Security Light bei Erkennung einer Bewegung eingeschaltet werden. Die Geräte lassen sich auch derart kombinieren, dass sowohl Security Light, als auch Arlo Kamera alleinig als Bewegungsmelder fungieren und die Folgeaktion durch ein anderen Gerät aus der Arlo-Produktreihe ausführen lassen.
Zwar mit ein bisschen Klickaufwand, aber stets nachvollziehbar und zielführend lassen sich derlei Regeln in Form von „Wenn Folgendes eintritt, dann reagiere wie folgt“ Anweisungen einfach definieren.
Erfahrungen nach 4 Wochen im Einsatz
Ich habe mir das Security Light jetzt vier Wochen lang angeschaut und ausgiebig getestet. Zusammenfassend bin ich zufrieden mit dem Produkt. Die Installation war ein Kinderspiel und die Funktionen sind für eine Beleuchtungslösung für den Außenbereich umfangreich. Die Akkuleistung ist bei den jetzige Temperaturen gut. Bisher musste die Lampe jedenfalls nicht neu geladen werden. Wie niedrige Temperaturen im Winter die Leistung des Akkus beeinflussen werden, bleibt abzuwarten.
Trotz des guten Gesamteindrucks bleiben ein paar Wünsche offen, die ein Nachfolgemodell berücksichtigen dürfte:
- Mehr Leistungsreserven bei der max. Lichtstärke
- Größere Reichweite des Bewegungssensors
- Verzicht auf die Bridge bei Vorhandensein einer Arlo Basisstation
- Magnethalterung
Gerade die beiden ersten Punkte wären dauerhaft von Vorteil, um nicht notwendigerweise mehrere Lampen zur Ausleuchtung eines Grundstücks kaufen zu müssen. Die max. Lichtstärke des aktuellen Modells reicht aus, um Außenbereiche zu erhellen. Richtig hell wird es aber nicht. Dazu habe ich mal zwei Bilder vom Grundstück gemacht. Die Einstellungen der Kamera sind so gewählt, dass die Bilder möglichst nah an dem dran sind, was mein Auge zu sehen vermochte.
Das zweite Bild ist mit Hilfe des Security Light bei 100% Helligkeit und ansonsten gleichen Belichtungseinstellungen der Kamera aufgenommen.
Der Sandkasten steht in rund sechs Metern Entfernung von der Kamera und dem Security Light.
Arlo Security Light im Test – Fazit
Das Arlo Security Light ist eine für sich alleine stehende Sicherheitslösung zur situationsbedingten Ausleuchtung von Außenbereichen. Für eine LED-Leuchte mit Bewegungssensor allerdings 159,99 EUR zu bezahlen kommt wohl den wenigsten in den Sinn.
Selbst eine Funktion wie das Blinklicht, die potentielle Einbrecher deutlich eher abschrecken dürften, weil ein Blinklicht eben sehr viel Aufmerksamkeit erzeugt, rechtfertigt den Preis bei Weitem nicht. Und wer das Arlo Security Light aufgrund der großen Auswahl an Lichtfarben als Gestaltungsmittel einzusetzen, wird günstigere Lösungen finden.
Gerechtfertigt wird der Preis durch die hohe Verarbeitungsqualität, die Kombination der vorgenannten Features, der freien Platzierung dank Akkubetriebs und der Integration in das bestehende Arlo-Ökosystem, d.h. der Kombination von Funktionen der Arlo Kameras. So kann die LED-Leuchte bei der Grillparty zur stimmungsvollen Beleuchtung eingesetzt werden und im Anschluss wieder ihre Funktion als Sicherheitslösung übernehmen. Dank des kabellosen Betriebs ist die Positionierung völlig flexibel.
Ärgerlich ist in diesem Zusammenhang das Fehlen einer Magnethalterung, die bisher bei allen Arlo Kameras zu finden war. Bei der jetzigen Lösung muss zwingend das kleine Stativ montiert werden.
Trotz aller Vorzüge ist der Preis am Ende des Tages sehr hoch. Es bleibt zu hoffen, dass die im Handel aufgerufenen Preise deutlich unter der UVP liegen, denn dann scheint das Kosten-Nutzen-Verhältnis ausgeglichener zu sein.
Sponsored Post: Das Produkt wurde von Arlo kosten- und bedingungslos für den Arlo Security Light Test zur Verfügung gestellt. Der Testbericht spiegelt vollständig meine eigene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wieder.