INSTAR IN-W2 im Test – Webcam für Home Office und Home Schooling
Mit dem Auftauchen von Corona haben Webcams immens an Bedeutung gewonnen – kein Wunder, denn seit rund einem Jahr wird verstärkt im Home Office gearbeitet und sogar das Lernen findet vor dem PC statt. Dass gute Lösungen nicht immer teuer sein müssen zeigt INSTAR mit der zweiten Generation seiner Webcam. Wir haben uns die Webcam IN-W2 im Test angeschaut.
Wer dieser Tage bei Amazon nach einer Webcam sucht, der wird von einem schier endlosem Angebot von Webcams überflutet. Nur selten finden sich Produkte namhafter Hersteller darunter.
In der Überzahl sind Whitelabel-Produkte aus Fernost von deren Herstellern man in der Regel noch nie etwas gehört hat. Da fällt das deutsche Unternehmen INSTAR eher aus dem Rahmen. Dabei kennt sich INSTAR bestens mit Überwachungskameras für den Innen- und Außenbereich aus. Warum also nicht das Wissen in eine eigene Webcam gießen.
INSTAR IN-W2 – Spezifikation
- Full-HD mit bis zu 30 FPS
- USB 2.0 Plug & Play
- Integriertes Mikrofon mit Rauschunterdrückung
- Mechanischer Objektivdeckel
Im Vergleich zum Vorgänger wurde das äußere Erscheinungsbild der Kamera leicht überarbeitet. Zudem verfügt die Kamera nun über einen mechanischen Objektivdeckel, um Videoaufnahmen effektiv zu verhindern und damit die Privatsphäre zu schützen. Die verbaute Technik gleicht dem Vorgänger IN-W1.
Lieferumfang
INSTAR vertreibt die IN-W2 in einer kleinen, braunen Pappschachtel. Ein bisschen karg sieht die Verpackung schon aus. Außer dem Firmenlogo, dem Produktnamen und den wichtigsten Features in deutscher und englischer Sprache finden sich auf der Verpackung keine weiteren Informationen oder gestalterische Elemente.
Auch das Innere der Verpackung kann getrost als solide bezeichnet werden. Neben der Webcam befindet sich noch ein kleines Faltblatt und ein Mini-Stativ im Lieferumfang. Wer mehr Verpackungserlebnis braucht, der muss dafür in der Regel auch mehr bezahlen – unnötig, denn meist landet die Verpackung im Regal oder der Rundablage.
Erster Eindruck
Die IN-W2 besteht weitestgehend aus Plastik, das zwar einen stabilen, aber keine sonderlich hochwertigen Eindruck hinterlässt. Die geringen Spaltmaßen sind gleichmäßig und beim Drehen und Neigen der Webcam gibt diese keine knarzenden Geräusche von sich.
Von Vorteil ist die Möglichkeit die Kamera um bis 360° rotieren zu lassen. Bei der Neigung am Kugelgelenk ist nicht nur deutlich weniger Spielraum, sondern die Bewegung auch ein wenig hakelig. Gemessen daran, dass die Kamera in der Regel einmal ausgerichtet in einer Position verweilt, ist das für den Preis der Kamera vertretbar.
Der Objektivdeckel dürfte diejenigen ansprechen, die sich nicht permanent einer Kamera ausgesetzt füllen wollen. Der Deckel lässt sich leicht auf- und zuklappen und bleibt selbst bei Erschütterungen im geöffneten Zustand an Ort und Stelle.
Die Kabellänge ist mit 1,5 Meter nicht übermäßig lang. Bei mittiger Ausrichtung auf dem Bildschirm, spannt das Kabel zum auf dem Boden stehenden PC schon ein wenig. Besser wäre ein längeres Kabel oder eine Möglichkeit das Kabel an Monitor, Tastatur oder USB-Hub anzuschließen.
Zum Positionieren der Kamera auf dem Bildschirm verfügt die IN-W2 über einen gummierten Klemm-System. Eine zusätzliche Feder hätte für einen noch sichereren Sitz gesorgt.
Dank des mitgelieferten Mini-Stativs kann die Webcam auch auf dem Tisch platziert werden. Das 1/4-Zoll-Gewinde entspricht gängigem Foto-Zubehör, so dass die Webcam auch auf anderen Stativen befestigt werden kann. Hier kann die Neigung über die Klemme der Kamera geregelt werden. Mit montiertem Stativ ist die Webcam ca. 13 cm hoch.
Inbetriebnahme
Ist das Kabel in einen freien USB-Port eingesteckt kann es auch schon losgehen. Die Kamera wird problemlos von PC, Linux und Mac erkannt. Die Stromversorgung wird durch die kleine rote LED angezeigt, bei Videoaufnahmen leuchtet zusätzlich eine kleine, grüne LED.
Glimmen wäre wohl die bessere Bezeichnung, denn die grüne LED leuchtet derart schwach, dass man in hellen Umgebungen schon zweimal hinschauen muss, um zu erkennen, ob die Kamera ein Bild aufzeichnet.
Gepaart mit der sinnvollen Idee des Objektivdeckels hätte eine deutlichere Anzeige von Videoaufnahmen der IN-W2 gut zu Gesicht gestanden.
Abgesehen davon präsentiert sich die Webcam grundsolide und wird von allen gängigen Programmen (u.a. Skype, Zoom, MS Teams, Webex) problemlos und ohne Treiber-Installation erkannt – USB Plug & Play sei dank.
Video- und Audioqualität
An eine dedizierte Webcam sind die Erwartungen im Vergleich zu den meist in Notebooks und Bildschirmen integrierten Webcams ungleich höher. Und hier rechtfertigt die IN-W2 ihr Dasein. Im direkten Vergleich mit verbauten Webcams an Notebooks der Lenovo-Thinkpad-Reihe ist der Dynamikumfang der IN-W2 deutlich höher. Die Farben sind kräftiger und kontrastreicher.
Der Wechsel von der 720- zur 1080-Auflösung ist manchen Situationen nur zu erahnen. Ob die Limitierung beim Kamera-Sensor oder in der Übertragung liegt, lässt sich schwer einordnen. Festgehalten werden kann, dass die IN-W2 ein gutes Bild liefert, das für Videokonferenzen im Home Office oder beim Home Schooling allemal ausreicht.
Besonders gut erkennt man den Unterschied an den feineren Strukturen auf dem Bild auf der linken Seite. Zum besseren Vergleich wurde das Bild der IN-W2 auf 720p herunterskaliert.
Die Bilder zeigen aber noch eine weitere Charakeristik der IN-W2 – für ein wirklich scharfes Bild muss ein wenig Abstand zur Kamera gewahrt werden. Bewegt man sich zu nah vor dem Objektiv verliert das Bild an Schärfe.
Ein etwas schwächeres Bild hinterlässt die Audioqualität der IN-W2. Verglichen mit dem Mikrofon des Thinkpads ist der klang eher dünn. Manche Gesprächsteilnehmer berichteten von einem Klang wie aus einer Blechdose, auch wenn das Verstehen jederzeit gewährleistet wurde.
INSTAR IN-W2 Test – Fazit
INSTAR vertreibt die IN-W2 für einen Preis von 49,99 € – bei Amazon ist sie hingegen schon für 39,99 € zu haben. Für das Geld erhält man kein überragendes, gemessen am Preis-Leistungs-Verhältnis aber gutes Stück Technik. Im Vergleich zu Notebook-Webcams erhält die Videoqualität definitiv eine Aufwertung. Bei der Audioqualität bietet die IN-W2 eher Mittelmaß.
Wer nicht zwingend eine Webcam von Logitech oder Microsoft benötigt, sondern das Geld im Wesentlichem im Produkt investiert sehen will, der fährt mit der IN-W2 von INSTAR nicht schlecht und verhältnismäßig preiswert. Für die Anforderungen im Home Office und beim Home Schooling reicht die IN-W2 völlig aus – für das Streamen gibt es besseren, aber auch deutlich teurere Produkte.
Sponsored Post: Das Produkt wurde von INSTAR kosten- und bedingungslos für den Test zur Verfügung gestellt. Der Testbericht spiegelt vollständig meine eigene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wieder.