TP-Link LB120 / LB130 Test

TP-Link LB120 / LB 130

TP-Link LB120 / LB 130

Wenn es um farblich beliebig steuerbare Lampen geht, kann nahezu jeder etwas mit dem Namen Philips Hue anfangen. Ganz anders sieht es bei den Produkten LB120 und LB130 von TP-Link aus. Dass die beiden per WLAN steuerbaren Glühlampen zu Unrecht im Schatten des Branchenprimus stehen, möchte ich euch im LB120 / LB130 Test zeigen.

Kurzportrait

TP-Link bietet mit der LB120 eine WLAN-LED-Lampe mit E27-Sockel an. Das neuere Modell LB130 erlaubt neben der Wahl der Farbtemperatur auch die Wahl der Lichtfarbe. Die Eckdaten beider Produkte sind:

  • LED-Lampe mit wählbarer Farbtemperatur (2500K bis 9000K)
  • Frei wählbare Lichtfarbe (nur LB130)
  • Nutzung im WLAN ohne dedizierten Hub
  • Fernzugriff über Kasa-App
  • Sprachsteuerung mit Amazon Alexa
  • Abbildung des Tageszyklus

Unboxing und Lieferumfang

Die beide Modelle werden in nahezu identischer Verpackung vertrieben. Auf der Vorderseite ziert ein Produktbild die Verpackung, während auf den verbleibenden Seiten Detailinformationen zum Produkt, den unterstützten Plattformen und der App zu finden sind. Öffnet man die Verpackung findet man nicht wesentlich mehr vor, als von einer normalen Glühlampe zu erwarten wäre. Der Verpackungsinhalt besteht aus:

  • LB120 bzw. LB130 LED-Lampe
  • Anleitung

Erster Eindruck

TP-Link LB120 / LB 130

TP-Link LB120 / LB 130

Wenn man die LED-Lampen von TP-Link zum ersten Mal sieht, fällt einem die klassische Glühlampen-Form auf, die allerdings durch einen weit hochgezogenen und verdeckten Elektronikteil dominiert wird. Der E27 Sockel mit dem Gewinde hat natürlich Standard-Maße.

TP-Link LB120 / LB 130

TP-Link LB120 / LB 130

Nimmt man die Lampe aus dem Karton, merkt man anhand des Gewichts von 180 Gramm, dass sich im Inneren der Lampe deutlich mehr verbirgt, als in einer klassischen Glühlampe. Durch den verdeckten Elektronikteil wird auch die Leuchtfläche ein wenig eingeschränkt, was sich weniger in der Leuchtkraft als vielmehr in der Verteilung auswirkt. Dazu später ein wenig mehr.

TP-Link LB120 / LB 130

TP-Link LB120 / LB 130

Einrichtung

Die Einrichtung der beiden WLAN-Lampen ist denkbar einfach, benötigt aber die kostenfreie Kasa-App, die es für die beiden großen Plattformen iOS und Android gibt. Einmal eingedreht und mit Strom versorgt signalisieren beide Lampen durch Blinken, dass sie ein eigenes WLAN aufgebaut haben, über welches die Lampen eingerichtet werden können.

Das passiert im Hintergrund und wenigstens bei der Einrichtung mit einem Android Smartphone muss man sich um nicht Weiteres kümmern. Die App sucht eigenständig nach passenden Produkten in der Umgebung und hat die bisher auch anstandslos gefunden.

Eines unserer Testexemplare war bereits einmal im Einsatz, so dass dort bereits WLAN-Zugangsdaten hinterlegt waren und die Lampe folglich nicht eingerichtet werden musste, folglich auch nicht von der App gefunden wurde. Hier genügt ein Blick in das kleine Handbuch, um herauszufinden wie die Lampe auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen ist. Ein paar mal ein- und ausgeschaltet und die WLAN-Lampe vergisst alle vorherigen Einstellungen und wird dann auch prompt durch die App gefunden.

Anschließend muss man dem Gerät noch einen sprechenden Namen verpassen, kann ein Icon zur leichteren Identifikation auswählen und muss abschließend den WLAN-Schlüssel zum Zugriff auf das lokale WLAN eintragen. Fortan werden App und Lampe über dieses LAN miteinander kommunizieren.

Die App hat im Rahmen der Einrichtung gleich dafür gesorgt, dass die WLAN-Lampe mit der aktuellen Firmware bestückt wird.

Selbst mit dem Firmware-Update hat die Einrichtung bei mir keine fünf Minuten gedauert. Die App hat jeden einzelnen Schritt so knapp wie möglich und so ausführlich wie nötig beschrieben und bebildert. Falsch machen kann man da nichts.

Funktionsumfang

Der Funktionsumfang von LB120 und LB130 ähneln einander sehr stark. Der einzige Unterschied ist, dass man für die LB130 die Farbe bestimmen kann, bei der LB120 nur die Farbtemperatur. Wo es nötig ist, weise ich im Folgenden darauf hin.

Fernzugriff

Nicht weiter verwunderlich, aber der Vollständigkeit halber erwähnt sein soll der Fernzugriff mittels der Kasa-App. Ob über das Internet (unter Nutzung eines TP-Link-Nutzerkontos) oder alleinig im lokalen Netzwerk, über die Kasa-App kann die Lampe ein- und ausgeschaltet, sowie konfiguriert werden. Schön zu sehen ist, dass die Befehle vergleichsweise schnell umgesetzt werden. Eine kleine Verzögerung ist merkbar, aber wirklich klein.

Wahl der Farbtemperatur / Helligkeit

Die Farbtemperatur beschreibt wie warm oder kalt an sich weißes Licht wahrgenommen wird. Dabei beschreiben niedrige Kelvin-Werte ein warmes, orangfarbenes Licht. Hohe Kelvin-Werte hingegen beschreiben ein kaltes, bläulich wirkendes Licht.

Und genau diese Farbtemperatur lässt sich bei LB120, wie auch bei der LB130 zwischen 2500K und 9000K in acht vordefinierten Schritten oder frei wählen.

Wer sich nicht festlegen möchte, der kann die Lampe auch einen Tageszyklus darstellen lassen an dessen Anfang und Ende die Lampe (analog zur Sonne) eine warme Farbe und dazwischen eine steigende und letztendlich wieder sinkende Farbtemperatur von sich gibt.

Die LB130 erlaubt zusätzlich die Wahl der Farbe und auch hier lässt sich auch einer vordefinierten Matrix oder einem Farbwähler der gewünschte Farbton wählen.

Zeitpläne

Analog zur WLAN-Steckdose HS110 lassen sich auch für die beiden WLAN-Lampen LB120 und LB130 Zeitpläne definieren, die die Lampe zu einem bestimmten Zeitpunkt an- bzw. ausschalten und mit einem bestimmten Farbton bzw. einer bestimmten Helligkeit belegen.

Gut zu Gesicht hätte beiden Modellen eine Abwesenheitsschaltung in der die Lampe in unregelmäßigen Abständen ein- und ausgeschaltet wird, um ein belebtes Haus vorzugaukelt. Gerade weil die Funktio in der WLAN-Steckdose HS110 bereits vorhanden ist, bleibt die Hoffnung, dass die LED-Lampen diese Funktion per Firmware-Update nachgereicht bekommen.

Sprachsteuerung per Amazon Alexa

Nicht nur per IFTTT lassen sich beide Modelle in bestehende Smart-Home-Lösungen integrieren. Dank des Kasa-Skills erlaubt TP-Link auch die Steuerung der Lampen per Sprache. Dazu muss einfach nur der Kasa-Skill auf eurem Echo installiert und mit eurem TP-Link-Nutzerkonto verknüpft werden.

Anschließend kann der Echo mit Hilfe des Skills installierte Lampen finden und der Smart-Home-Steuerung von Alexa hinzufügen.

So lassen sich nicht nur die Lampen an- und ausschalten, sondern auch der Farbton und die Farbtemperatur wählen.

Das ganze hat bei mir anstandslos funktioniert. Auch hier schaltet die Lampe mit nur kurzer Verzögerung nachdem der Sprachbefehl entgegengenommen wurde.

Aufzeichnung des Energieverbrauchs

Mehr als eine Beruhigung für das schlechte Gewissen, denn wirklich nachhaltiger Nutzen ist die Aufzeichnung der Energieverbrauchs und die Anzeige in der App. Gegenübergestellt wird stets der Verbrauch, wie er bei einer klassischen 60 Watt Glühlampe angefallen wäre.

Das ist anfangs ganz nett, um sich einen Überblick über den Zusammenhang von Helligkeit und Stromverbrauch zu verschaffen, wurde von mir aber nach kurzer Zeit nicht mehr aufgerufen.

Farbwiedergabe

Anzeige und Auswahl der Farben in der App hin oder her – wichtig ist, was die Lampe daraus macht. Weil die LB130 die Weißtöne analog der LB120 abbildet, ist im Folgenden nur die LB130 zu sehen. Alle Bilder versuchen die Farben bestmöglich wiederzugeben, auch wenn die Kamera hier und da mal ein bisschen über die Stränge schlägt.

TP-Link LB120 / LB 130 - Warmweiß

TP-Link LB120 / LB 130 – Warmweiß

Bekommt die Kamera die Wiedergabe von Warmweiß bei 2500K noch relativ gut hin (ja so gelb-orange sieht es tatsächlich aus), ist der Blaustich bei neutrale und kaltweißer Farbtemperatur nicht ganz sooo blau, aber auch mit bloßem Auge deutlich zu erkennen. Die 9000K haben schon einen sehr starken Stich ins blau-violette.

TP-Link LB120 / LB 130 - Neutral

TP-Link LB120 / LB 130 – Kaltweiß

Die anderen Farben bekommt die LB130 prächtig hin. Einziger Wehrmutstropfen ist die Wiedergabe von Grüntönen. Wer sich ein sattes grünes Licht ins Zimmer zaubern möchte, der wird etwas enttäuscht. Alle Grüntöne werden sehr zart dargestellt und driften schnell ins Mintfarbene ab.

Abgesehen vom Grün ist die Farbwiedergabe wirklich gut und vor allem über alle Farben hin subjektiv gleich hell. Wünsche bleiben hier kaum offen.

Energieverbrauch

Was bei herkömmlichen Glühlampen stets leicht zu bestimmen war, war der Energieverbrauch der Lampe. Der war nämlich aufgedruckt und entsprach in der Regel dessen, was die Lampe am Ende auch wirklich an Leistung benötigte. Bei LED-Lampen sieht dies anders aus und die auf die Verpackung gedruckten 60 Watt sollen nur ausdrücken, dass die Lichtleistung vergleichbar mit einer herkömmlichen 60 Watt Glühlampe ist.

Weil konkrete Angaben durch den Hersteller fehlen, habe ich die aufgenommene Leistung für Helligkeitsstufen bei 100%, 75%, 50% 25% und 1% für warmweißes und kaltweißes Licht gemessen.

HelligkeitWarmweißKaltweiß
100%9,7 Watt9,7 Watt
75%7,5 Watt7,5 Watt
50%5,6 Watt5,6 Watt
25%3,3 Watt3,3 Watt
1%0,9 Watt0,9 Watt

Ersichtlich wird, dass die LB120 unabhängig von der Lichttemperatur die gleiche Leistung aufnimmt.

Anders sieht es bei der LB130 aus. Diese ist nicht nur ein bisschen sparsamer, sondern verbraucht in Abhängigkeit der ausgewählten Farbe auch unterschiedlich viel Strom, weil unterschiedliche LED in unterschiedlicher Helligkeit zum Mischen der gewählten Farbe zum Einsatz kommen. Die vom Hersteller angegebene maximale Leistungsaufnahme von 11 Watt konnte ich im Test nicht nachvollziehen.

HelligkeitWarmweißMagentaOrange
100%8,3 Watt5,9 Watt6,7 Watt
75%6,4 Watt4,6 Watt5,3 Watt
50%4,5 Watt3,3 Watt3,6 Watt
25%2,5 Watt1,9 Watt2,1 Watt
1%0,6 Watt0,5 Watt0,6 Watt

Insgesamt sind das gute Werte, auch weil die Helligkeit der LB120 und LB130 tatsächlich mit einer Glühbirne vergleichbar sind. In meiner subjektiven Wahrnehmung nicht ganz die 60 Watt, aber mehr als eine 40 Watt Glühlampe.

Im Leerlauf verbrauchen beide Modelle ca. 0,5 Watt.

Fazit

[bewertung id=1 type=lampe]

TP-Link bietet mit den beiden WLAN-LED-Lampen LB120 und LB130 zwei starke Vertreter ihres Fachs an. Beide Lampen wissen mit ihrer hohen Fertigungsqualität zu überzeugen. Neben der reinen Verarbeitung sind es die leichten Einrichtung und Bedienung, sowie die sehr gute Farbwiedergabe und Helligkeitsteuerung die die Frage aufwerfen, warum die Lampen nicht ähnlich bekannt sind, wie das Pendant von Philips.

Mit aktuell 25 EUR bzw. 35 EUR (LB120 bzw. LB130) ist auch die Preisgestaltung attraktiver als bei vergleichbaren E27-Lampen von Philips. Wer auf eine größere Vielfalt als beim Philips Hue-System verzichten kann, der kann getrost bei TP-Link zugreifen.[/bewertung]

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