Wi-Fi 6 – Neuer WLAN-Standard steht in den Startlöchern

WLAN-Netzwerke begegnen uns in vielen Bereichen des Lebens und obwohl die Technik mittlerweile auch in unzähligen Haushalten das digitale Leben vereinfacht, hat das IEEE-Namensschema für die unterschiedlichen Generationen des WLAN-Standards seinen unhandlichen, technischen Charme behalten.
Mit der neuesten WLAN-Generation wird nun auch die Benennung massentauglich. Statt den eher technischen Bezeichnungen IEEE 802.11n und IEEE 802.11ac heißen die Standards nun Wi-Fi 4 und Wi-Fi 5. Die neueste Generation trägt die Bezeichnung Wi-Fi 6.

Worin unterscheiden sich die Standards?

Die Standards unterscheiden sich vor allem in den Leistungsdaten und der Nutzung der Frequenzbänder auf 2,4 GHz bzw. 5 GHz. Die folgende Tabelle stellt die wichtigsten Merkmale gegenüber.

 802.11802.11b802.11g802.11n802.11ac
Geschwindigkeit2 Mbit/s11 Mbit/s54 Mbit/s600 Mbit/s6.939 Mbit/s
Frequenzband2,4 GHz2,4 GHz2,4 GHz2,4 GHz / 5,0 GHz5,0 GHz
Jahr19971999200320092013
Reichweite20m38m38m70m50m

Welche Vorteile bringt Wi-Fi 6?

Böse Zungen behaupten der größte Vorteil sei das neue Namensschema. Da ist zwar was dran, aber Wi-Fi 6 bringt natürlich deutlich mehr als das. Zunächst ist die Übertragungsgeschwindigkeit zu nennen, die von max. 1,3 Gbit/s auf bis zu 11 Gbit/s steigt. Dabei ist die Bandbreite nicht zwingend in der Kommunikation zwischen zwei Geräten zu sehen, sondern kann über alle Geräte im Netzwerk verteilt werden.

Auch wenn es sich um theoretische Maximalwerte handelt, die in der Praxis wohl nicht erreicht werden, ist der Zuwachs doch beachtlich. Von Vorteil ist weiterhin die Nutzung des Frequenzbandes bei 2,4 und 5 Gigahertz. So sichert sich Wi-Fi 6 weiterhin die gute Durchdringung und Reichweite des 2,4-GHz-Bandes und die hohe Leistung des 5-GHz-Bandes.
Neben dem Performance-Schub erlauben MU-MIMO und ODFM (Orthogonal Frequency Division Multiplexing) für geringere Latenzen bei gleichzeitigen Zugriffen durch mehrere Geräte im Netzwerk. Und weil die Anzahl an WLAN-Geräten im Smart Home stätig steigt, ist das etwas Tolles.

Abschließend tut sich auch beim Thema Sicherheit etwas. Netzwerkkomponenten, die die Zertifizierung der Wi-Fi-Alliance erhalten wollen, müssen zwingend das Sicherheitsprotokoll WPA3 anbieten. Zwar gibt es bereits heute Geräte die WPA3 sprechen, aber eben nicht zwingend.

Was bringt WiFi-6 im Bereich Smart Home?

Von einem großen Wurf für Smart-Home-Produkte zu sprechen fällt aus folgenden Punkten schwer:

  • Smart-Home-Geräte, die mittels WLAN kommunizieren machen nur einen Teil der gesamten Landschaft aus. Funkstandards wie Zigbee und Z-Wave sind nach wie vor anzufinden und werden aufgrund ihrer Eignung durch niedrigen Energieverbrauch und hohe Reichweite nicht leicht zu verdrängen sein.
  • Viele Geräte im smarten Zuhause brauchen die hohen Übertragungsgeschwindigkeiten schlichtweg nicht.

Am meisten dürfte man auf lange Sicht davon profitieren, dass Wi-Fi 6 die zeitgleiche Kommunikation von Geräten im Netzwerk verbessert, die dafür idealerweise auch Wi-Fi 6 sprechen müssen.

Auch wenn es bereits erste Geräte gibt, die den neuen WLAN-Standard anbieten, so fehlt es aktuell dennoch an einem sinnvollen Marktangebot. Aller Voraussicht nach wird Wi-Fi 6 erst im kommenden Jahr richtig durchstarten. Wer dennoch zu denen gehören will, die sich die Zukunft schon ins Heim holen wollen, die finden nachfolgend die Geräte, die bereits heute den neuen Standard unterstützen:

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